Das Milieu der Vagina besteht aus wichtigen Bakterien, die zum Schutz der Schleimhäute sowie der Harnröhre beitragen.
Im Scheidenvorhof sitzt die Harnröhre, die ebenfalls von einer vaginalen Trockenheit betroffen sein kann. Durch die Austrocknung der Schleimhäute fehlt der natürliche Schutzfilm. Bakterien und Infektionen können sich leichter bilden und in die Harnröhre hinauf steigen. Der Urin wird übersäuert und verstärkt durch den Säuregehalt ebenfalls die Trockenheit der Vagina. Doch nicht nur durch einen Infekt kann sich der Urin verändern. Auch durch Ihren Speiseplan. Schauen Sie, dass Sie säurehaltige Obst- und Gemüsesorten vorerst etwas reduzieren. Auch Säfte sollten eingeschränkt zu sich genommen werden. Die Trockenheit einer Vagina bringt weitere unschöne Symptome mit sich. Diese können ein unangenehmer Juckreiz sein, der sich zu Schmerzen steigern kann. Auch der Alltag kann stark eingeschränkt werden. Allein die Wahl der Unterwäsche wird zum Kampf, da viele Stoffarten ein Schwitzen des Intimbereiches begünstigen. Die entstandene Feuchtigkeit wird als sehr unangenehm und brennend wahrgenommen. Auch beim Sport wird geschwitzt, wodurch die gewohnten Tätigkeiten beeinträchtigt werden. Ob Laufen, Radfahren oder ein Spaziergang. Daneben kann durch einen Infekt ein übelriechender vaginaler Geruch auftreten. Viele Frauen greifen aufgrund des Geruchs zur Seife, doch genau die Seife verschlimmert das Ganze. Durch Seife wird der Säureschutzmantel der Vagina durcheinandergebracht und Trockenheit ist die Folge davon. Auch Enthaarungscremes können diese unschöne Folge mit sich bringen. Ebenso Cremes mit Parfümstoffen.
Bei einer geringen Scheidenfeuchtigkeit wird empfohlen, auf den Schutz eines Tampons während der Menstruation zu verzichten. Auch feuchtes Toilettenpapier sollte erstmal weggelassen werden. Dieses enthält oft Parfümstoffe.
Der Geschlechtsverkehr leidet ebenfalls unter der Trockenheit. Der Erregungszustand einer Frau findet im Kopf statt. Ist dieser durch Ängste, Nervosität, Trauma oder auch Stress blockiert, kommt nicht genügend Feuchtigkeit zustande. Schmerzen und auch Verletzungen sowie Blutungen sind möglich. Sprechen Sie mit ihrem Partner darüber. Dieses Problem kann nicht nur Sie, sondern auch Ihre Beziehung beeinträchtigen. Es ist kein Tabu-Thema sondern völlig normale Beschwerden. Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Krebserkrankung sind den weiblichen Wechseljahren sehr ähnlich, bzw. dem, nach den Wechseljahren häufig auftretenden Sjögren Syndrom, welches bekannt dafür ist, vaginale Trockenheit auszulösen. Die Wechseljahre einer Frau beeinflussen den kompletten Hormonhaushalt. Der Östrogenspiegel nimmt ab, die Schleimhäute werden dünner und schlechter durchblutet, ebenso die Schamlippen. Durch die verminderte Durchblutung ist eine Befeuchtung der vaginalen Schleimhäute nur gering bis gar nicht möglich. Auch bei Krankheiten wie Diabetes sind die Blutbahnen betroffen. Auch ein schönes Erlebnis wie eine Schwangerschaft kann Scheidentrockenheit mit sich bringen. Nach der Geburt sinkt, ähnlich den Wechseljahren, der Östrogenspiegel sehr schnell ab. Dadurch kommt es oft bei frisch gebackenen Müttern zu diesen Symptomen. Auch Bluthochdruck, Nikotin oder Alkohol können ausschlaggebend sein. Neben diesen Faktoren gibt es auch Medikamente, die eine Scheidentrockenheit hervorrufen können. Bitte setzen Sie nie selbständig Ihre Medikation ab.
Besprechen Sie vorher die Lage mit Ihrem Arzt. Die Vagina selber stellt keine Feuchtigkeit her (Lubrikation), sondern bekommt Ihre Feuchtigkeit durch die in den Schleimhäuten enthaltenden Drüsen. Die Flüssigkeit wird durch porenähnliche Spalten aus dem Blut in das Gewebe der Vagina gepresst. Sie besteht aus vielen unterschiedlichen Zellen und ist zumeist klar und durchsichtig. Die Konsistenz reicht von flüssig bis schleimig. Täglich wird ebenso ein weiss milchiger Ausfluss ausgesandt, der sich aus Flüssigkeiten des Gebärmutterhalses und der Schleimhautzellen zusammensetzt. Der milchige Ausfluss erfüllt die Aufgabe, vor Krankheitserregern zu schützen. Im Monatszyklus einer Frau verändert sich die Zusammensetzung sowie die Menge des Schleimes. Hören Sie in sich hinein und finden Sie ihren Weg.
Gegen die Trockenheit können Intimfeuchtigkeitscrèmen helfen. Achten Sie hier aber darauf, dass diese einen neutralen pH-Wert aufweisen, hormonfrei und frei von Farbstoffen, Duftstoffen und Parabenen sind. Sollten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, empfehlen wir den Besuch bei Ihrem Arzt.